Fassadendetail

BDA Architekturpreis Bochum

Das Empfangsgebäude des Eisenbahnmuseums in Bochum erhielt 2020 den Architekturpreis Bochum des BDA.

Begründung der Jury:

Auf dem weitläufigen Areal eines ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Bochum-Dahlhausen zeigt sich das neue Gebäude von Max Dudler als ruhige Figur inmitten eines rauen Freilichtmuseums historischer Schienenfahrzeuge und ehemaliger Bahnbauten. Wohltuend ist zunächst die stimmig proportionierte, abstrakte Kubatur des ziegelroten Baukörpers in kohlgebranntem Backstein. Der markante, an einen Prellbock erinnernde Turmvorsatz, tritt in Dialog mit den Schloten der benachbarten Fabrik für feuerfeste keramische Bauteile und wird zur vergleichsweise kleinen, aber wirkungsvollen Landmarke. Er markiert den Eingang - die Funktion als Aussichtsplattform konnte aber aufgrund des niedrigen Budgets nicht mehr realisiert werden. Statt einer halbherzigen Kompromisslösung entschieden sich die Architekten für die radikale Lösung des Verzichts und ließen die vertikale Erschließung inklusive des Daches des Turmes einfach weg. Das Eingangsportal wird dadurch zu einem besonderen bewitterten hohen Zwischenraum vor den sich anschließenden langgezogenen Museumsräumen in Sichtbeton, die in einer großen Fenstertür enden.

Die Jury überzeugte dieses kleine, unprätentiös für den Ort und Nutzung angemessen gestaltete Museum auch durch seine sauber durchgearbeiteten Details.